Blaumohn (Textquelle Wikipedia)
Der aus dem östlichen Mittelmeerraum stammende Schlafmohn (Papaver somniferum) oder Blaumohn ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Der Samen kann als Nahrungsmittel sowie zur Ölgewinnung verwendet werden. Die Pflanze führt außerdem einen Milchsaft, welcher in getrockneter Form Opium genannt wird. Der botanische Name leitet sich aus dem Lateinischen ab: somniferum = Schlaf bringend. Er verweist auf die Verwendung als Schlafmittel für Kinder in der griechischen Antike. Es existieren zahlreiche Zuchtsorten, die sich unter anderem durch Gehalt und Zusammensetzung der Alkaloide unterscheiden.
Beschreibung
Der Schlafmohn ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 cm bis 1,5 m erreicht. Der runde, überlaufende Stängel ist selten verzweigt. Die Laubblätter sind 5–15 cm lang. Die Pflanze, ausgenommen der Samen, ist giftig.
Die relativ große Blütenknospe ist meist 15–25 (10–30) mm lang und steht auf schlanken, haarigen Blütenstielen. Beim Öffnen der Blütenknospe fallen die zwei Kelchblätter ab. Die geöffneten, radiärsymmetrischen, zwittrigen Blüten haben einen Durchmesser von 5–10 cm. Die vier weißen bis violetten (selten roten) Blütenkronblätter sind etwa doppelt so groß wie die Kelchblätter und weisen am Grund einen dunklen Fleck auf. Blütezeit ist von Juni bis August. Die Staubblätter haben gelbe Staubfäden und 2–4 mm lange Staubbeutel. Die Blüte ist meist schon nach wenigen Tagen komplett bestäubt und wirft dann auch ihre Blütenkronblätter ab. Die Blüten von Ziermohnrassen können andersfarbig sein und mehr als vier Blütenkronblätter besitzen.
Die kugeligen Kapselfrüchte enthalten zahlreiche Samen. Stahlblaue Samen sind der Wildform am ähnlichsten, weißliche Samen enthalten weniger Öl und werden zur Mehlherstellung verwendet. Eine Sorte mit grauen Samen (Waldviertler Graumohn) ist in Österreich populär und dessen Herkunftsbezeichnung geschützt.
Herkunft und Geschichte
Die Ahnen des Schlafmohns sind unbekannt und vermutlich dieselben wie die des im westlichen Mittelmeerraum beheimateten „Borstenmohns“ (P. somniferum ssp. setigerum). Die Verwendung des Schlafmohns als Nutzpflanze ist in Südeuropa seit der Jungsteinzeit (ab etwa 6000 v. Chr.) nachgewiesen. Mohn gehört damit zu unseren ältesten Kulturpflanzen. Schriftlich erwähnt wurde er erstmals um 4000 v. Chr. in Keilschriften, in denen die Herstellung von pharmazeutischen Produkten aus Schlafmohn beschrieben wird.
Die Sumerer bezeichneten den Schlafmohn als „Pflanze der Freude“. Auf Zypern wurden in der späten Bronzezeit Flaschen hergestellt, die die Form einer Mohnkapsel hatten (Base Ring ware) und nach Analysen Opium enthielten. 1975 wurde in der Hauptstadt ...
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Taxonomie
Pflanzenart: Blaumohn, Papaver somniferum
Pflanzengattung: Mohn, Papaver
Pflanzenfamilie: Mohngewächse, Papaveraceae
Vorkommen: Australien, Deutschland, Europa, Griechenland, Indien, Japan, Mittelmeerraum, Österreich, Südeuropa, Türkei, Ungarn, USA, Zypern
Inhaltsstoffe: Alkaloide, Morphin
Farbe: blau
Heilende Wirkung: Papaver somniferum, Schlafmohn
Pflanzenfachbegriffe: Entomophilie, Milchsaft
Sonderthemen: Kulturpflanzen, Nutzpflanze
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